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Es werden Posts vom April, 2024 angezeigt.

2024 Tag 23 Santiago de Compostela

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Ausruhtag und zugleich letzter Tag dieser Reise. Ich gehe natürlich nochmal zur Kathedrale und genieße diese besondere Atmosphäre. Da fallen sich Menschen in die Arme, andere liegen erschöpft auf den Steinen. Da sind schon eine ganze Menge Blasen , kaputte Füsse und Knien unterwegs. Aber das alles hat hier an der Kathedrale ein Ende. Nur der Dudelsackspieler findet gar kein Ende und spielt den ganzen Tag. 430 Kilometer bin ich durch Spanien gelaufen auf der Via de la Plata und dem Camino Sanabres. Ich bin zu einem jungen Mann ins Auto gestiegen ;-), Taxi, Bus und Zug gefahren, habe tolle Menschen kennengelernt und fahre in tiefster Zufriedenheit und voller Glück zurück. Und freue mich, endlich mal wieder was anderes anziehen zu können:-) Ich sage Danke an alle die mich hier auf dem Blog begleitet haben. Besonders natürlich meiner wunderbaren Familie. Im Gedenken auch an meine Mama.

2024 Tag 22 Ponte Ulla -Santiago de Compostela

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Wieder eine Schnarchernacht. Und ja,ich hatte in der Herberge ein Einzelzimmer bekommen. Aber vielleicht sind da nur Pappwände dazwischen..ich musste jedenfalls wieder meine Meditationsmusik anmachen. Aber es war der Tag des Zieleinlaufes. Ohne Frühstück starte ich um acht. Es ist kühl aber sonnig, es ist so wunderbares Gefühl durch die Wälder zu wandern. Ruhe, einfach nur Ruhe. Am Ortseingang von Santiago hält die Via scheinbar nochmal eine Prüfung bereit. Es geht steil bergan. Dann ist das Ziel, dieser Reise erreicht. Ich stehe vor der imposanten Kathedrale, setze mich auf die warmen Steine, so wie hunderte neben mir und lasse die Tränen kullern. Ich weiss nicht wie lange ich diesen Augenblick genossen habe. Aber da fehlte ja noch was. Die Compostela, also die Pilgerurkunde. Ich hatte mich auf lange Wartezeit eingestellt, aber dank digitaler Technik ist es im Pilgerbüro fast wie beim Arbeitsamt. Nummer ziehen, die wird angezeigt , dann geht man zum Schalter, zeigt seinen Pilgeraus

2024 Tag 21 Silleda- Ponte Ulla

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Ach war das heute eine schöne Etappe. Sonne,29 Grad, etwas Wind und fast immer leicht bergab. Und dann überholt mich ein junger Mann, mit dem hab ich schon eine Nacht in der Herberge verbracht ;-) aber keine Ahnung wo. Und dann noch ein Mann. Der rennt an mir vorbei, mit Rucksack. Als wäre der Teufel hinter ihm her. Hab aber gar keinen gesehen. Dann höre ich plötzlich Musik aus einem Garten, das Tor ist weit geöffnet. Die Finca Andurinas entpuppt sich als Pilgeroase. Ich bekomme einen leggger Kaffee und sogar noch ein Brot. Derart motiviert gehts dann steil bergab nach Ponte Ulla. Und ich fürchte, ich muss morgen wieder rauf. Aber das Ziel ist ja in Sichtweite ...noch 21 Kilometern...

2024 Tag 20 Castro Dozon- Silleda

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29 Kilometer. Puhhhh, das war anstrengend.Der Weg war zwar um einiges einfacher als gestern, aber die Anstiege haben es trotzdem in sich. Zum Glück gab es immer wieder Schatten spendenden Wald. Rührender Moment als mir eine alte Oma mit dem Krückstock zuwinkt, nachdem sie mich als Pilgerin erkannt hat. Heute ging es durch viele kleine Dörfer. So viele alte verfallene Häuser, daneben Neubauten wo aber oftmals alle Rollos unten sind. Wohnt da wer ? Ich bin auf der Zielgeraden....auf den Steinen, die die Kilometer anzeigen, steht jetzt noch irgendwas mit 40.....

2024 Tag 19 Cea - Castro Dozon

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Die Nacht in der Herberge in Cea ist schon vor um sechs zu Ende. Da fangen die Ersten an Ihre Rucksäcke zu packen und irgendwie poltert es da immer. Ich weiss zwar nicht, warum man schon im Dunkeln los läuft, aber die Eiligpilger werden es wissen. Ich wähle den 6 Kilometer längeren Weg über das Kloster Ourense und werde bitter enttäuscht. Zwar ist die Anlage imposant, aber alles verrammelt. Und dann entspringt einem Bus eine ganze Ladung Menschen. Führung ist voll, sagt mir die unfreundliche Dame am Eingang. Die nächste in 90 Minuten. So lange will ich nicht warten, müssen die Klosterbrüder mit klar kommen, mich nicht kennen gelernt zu haben 😉. Dann beginnt der bisher schlimmste Abschnitt auf dem Camino. Ein Weg mit grossen Steinen, bergan.Und der will kein Ende nehmen. Ich schwitze, schimpfe und fluche, denn die spanische Sonne meint es wieder sehr gut. Dann kommt auch noch so ein schwarzer Hund ziemlich aggressiv auf mich zu. Aber vor meinen Wanderstöcken hat er zum Glück Respekt

2024 Tag 18 Ourense-Cea

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Ich würde ja dieser Etappe gern ein Krönchen aufsetzen, denn landschaftlich war sie echt toll. Schatten spendender Wald, tolle Aussichten und alte spanische Dörfer die scheinbar ausgestorben sind. Aber irgendwas gibt's ja immer zu meckern. 😉. Die Aufstiege heute waren echt der Hammer. Man hab ich gepustet. Aber hört ja zum Glück keiner. Frag mich nur, wo die ganzen Pilger die in der Herberge sind herkommen.

2024 Tag 17 Puebla de Sanabria - Ourense

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Heute habe ich mal richtig zugelegt beim Tempo. In der Spitze waren es 245 kmh 😀. Ok , es war ein Schnellzug.Den Bahnhof dafür zu finden, war schon ein Abenteuer. Ich war zunächst am 'normalen ' Bahnhof. Zum Glück schon am Abend zuvor. Aber kein Aushang nix. Der Wirt erklärte mir dies sei der falsche Bahnhof, der für die Schnellzüge sei 8 Kilometer entfernt ...oje...also musste ich mir wieder ein Taxi bestellen, denn zu Fuss kommt man da gar nicht hin. Under Bahnhof ist wirklich ein grosser Würfel...mit 2 Bahnsteigen, Gepäckkontrolle und insgesamt 10 Zügen die pro Tag dort halten. Unglaublich. Na jedenfalls war ich schnell in Ourense, der letzten grossen Stadt vor Santiago. Und weil es hier doch immermal bergauf geht, gibt's sogar ein Rollband.

2024 Tag 16 Tabara- Santa Marta

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Der schlimmste Fall ist eingetreten. Der Spanier hat tatsächlich die gaaaaannze Nacht geschnarcht. Und so laut..geht gar nicht. Ich hab mir dann irgendwann Meditationsmusik angemacht, aber selbst mit Kopfhörer habe ich das Grunzen gehört. Naja, meine Laune war im Eimer. Dafür gab's um 7 !!!!! ein kleines Frühstück, dann ging es in den Sonnenaufgang hinein bei kühlen 6 Grad. Super Strecke. Am frühen Nachmittag hatte ich dann bereits mein 23 Kilometer entferntes Etappenziel erreicht. Eigentlich wollte ich den Hospitaliero bitten mir ein Taxi zu rufen, aber keine da. So habe ich das mit Englisch und Spanischen Brocken selber hin bekommen und wurde nach Puebla de Sanabria gebracht, wo ich in einem Einzelzimmer eine wunderbar ruhige Nacht hatte :)

2024 Tag 15 - Granja de Moreruela - Tabara

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Die Französin ( mit vietnamesischen Eltern.. hab sie belauscht :-) im Schlafraum neben mir liegend hat zum Glück nicht wirklich viel geschnarcht..war eher Schnappatmung. Nach einem guten Kaffee mit Toast gings für mich los. Und heute hiess es aufpassen. Der Weg gabelt sich hier. Die Via de la Plata geht weiter bis Astoria und führt dann auf den französischen Weg. Da will ich aber nicht hin. Sondern ich laufe den Camino Sanabres weiter. Heute schön durch ein Waldstück, dann wieder in die Prärie. Die Bilder ähneln sich irgendwie. Essen auf dem Fußboden. Ich hab heute ein wenig gesungen, um die Monotonie zu überbrücken. Die Französin ist dann auch wieder in der Herberge, aber sie kam mit dem Taxi 😉. Der Herbergsvater ist angeblich ein Schriftsteller... aber ich glaube er ist ein bisschen auch ein Messi ::-) Aber zur Begrüßung gab es ein kaltes Glas Apfelsaft. Zudem kam jetzt am späten Abend noch ein stark übergewichtigen Spanier an. Und den habe ich letzte Nacht durch die Wand schnarch

2024 Tag 14 Montamarta- Granja de Moreruela

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Wäre ja gern in die kleine Bar zum Frühstück eingekehrt...aber da standen sooooo viele Polizisten davor, dass ich einfach weiter gegangen bin. Hatte ja noch Baguette von vor zwei Tagen und etwas Käse. Muss reichen. Quasi als Entschädigung gabs gleich das tolle Fotomotiv. Der Weg heute etwas abwechslungsreicher, habe drei Mal die Autobahn überquert. Aber die Schotterwege sind leider eine Qual für die Füße. Nach 23 Kilometern dann die Herberge erreicht. Neben mir eine asiatische Französin...denke ich zumindest. Und sie hat gleich mal angekündigt, dass sie schnarcht. Bin gespannt.

2024 Tag 13 Zamora - Montamarta

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Schnell bin ich am Morgen wieder on the Road...aber es ist eine total langweilige Strecke. Die Via zeigt sich in ihrer ganzen Unendlichkeit, wie schon zwei Tage zuvor geht es nur geradeaus...die Sonne meint es wieder gut mit mir. Frühstück im Stehen,der einzige Baum wird für ein menschliches Bedürfnis genutzt. Zum Glück sind es nur 18 Kilometer. Eigentlich wollte ich in die Herberge .Die liegt hinter einer Unterführung voller Wasser. Gut habe ich halt wieder nasse Schuhe. Ich rufe dann trotzdem in einer anderen Unterkunft an, trotz nicht vorhandener Sprachkenntnisse ( muss ich dringend ändern 😉 ). Ich verstehe was von Restaurant und mache mich auf den Weg zu selbigem. Im kleinen Ort fängt mich eine junge Frau ab. Mit der hatte ich gerade telefoniert..wenig später finde ich mich in einem wunderschönen spanischen Haus mit herrlichem Patio. Sogar die Bar wenige hundert Meter entfernt hat offen. Der Wirt setzt sich zu mir, wir reden ( also was man so reden nennt wenn keiner den anderen v

2024 Tag 11 San Piedro- Salamanca

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Ernüchterung am Morgen. Als ich halb acht in den Gastraum komme, um zu frühstücken ist niemand da. Alle scheinen am Abend fluchtartig den Raum verlassen zu haben, Gläser stehen rum, der Laptop liegt noch da. Ich hätte gehen können, hatte aber leider mein Zimmer noch nicht bezahlt. Ich rufe also an... da hat die Wirtin wohl verschlafen, wenig später taucht sie gähnend auf. Ich verzichte auf ein Frühstück, will einfach los. Salamanca ist das Ziel, die größte Stadt auf der Via. Ich mach mir wieder fast in die Hosen als ich zwei mal mitten durch eine Kuhherde laufen muss. Zum Glück haben die offenbar genauso viel Angst wie ich. Trotzdem ein blödes Gefühl, weil die hier irgendwie riesig sind :-) Dann wirds brutal. Schöner Weg, die Sonne 🌞 meint es besonders gut, mit weitem Blick in die Ferne. Aber die Ferne ist seeehhr weit weg. Und kein Strauch oder Baum, wo man sich mal in den Schatten setzen könnte. Manchmal hilft fluchen und mit sich selber reden. Zum Glück treffe ich Abends Erika.

2024 Tag 10 Fueterroble de Salvaterra- SanPedro de Rozava Petrora

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Die Nacht war kalt und eine der Frauen in dem ich sage mal etwas muchelig riechenden und dunklen Schlafraum hat lauthals geschnarcht. Ich vermute, es war die Holländerin. Die Herberge ist kultig unter den Pilgern...ist sie irgendwie auch . Aber eigentlich ein grosses Chaos 😀 Egal, es gab ein gemeinsames Frühstück , dann ging in die unendlichen Weiten der Via. Aus dem herrlichen Grün wurde dann aber im zweiten Abschnitt grau..auf einer wenig befahrenen Strasse. Nach 28 Kilomtern wollte ich dann keinen Schritt mehr gehen ( bin dann aber doch nochmal durchs kleine Dorf...leider auch hier viel se vende) :-(